Erstes Freibad mit Kneipp-Zertifizierung

Freibad Kneipp-Zertifizierung

Als erstes Freibad in Deutschland erfüllt das Freibad in Schnaittach die Anforderungen für ein Premiumsiegel des Kneipp Bundes. Am 8. Juni erfolgte die Übergabe der Urkunde mit dem Premiumsiegel in Silber für Kneippsche Naturheilverfahren durch den Bundesgeschäftsführer, Thomas Hilzensauer, und seiner Stellvertreterin, Karin Kövi, an den Schnaittacher Bürgermeister. Hierbei stellte Hilzensauer klar, "Kneipp ist mehr als bisserle kaltes Wasser".

 

Eigentlich wäre ein solches Ereignis Anlass genug, diese Auszeichnung mit einem Freibadfest zu verbinden, aber die derzeitigen noch gültigen Einschränkungen erlauben ein solches Event nicht, sagte Bürgermeister Frank Pitterlein bei der Gästebegrüßung und weiter, wir wollten aber nicht noch ein Jahr warten, sondern dieses Jahr mit dem 200. Geburtstag von Pfarrer Sebastian Kneipp verbinden. Mit einem kurzen Rundgang um die Wasserbecken im Freibad konnten sich alle Gäste über die Angebote und Möglichkeiten im unbeheizten Schnaittacher Freibad einen Überblick verschaffen. Dabei stellten die Gäste allerdings auch fest, dass im Planschbecken noch kein Wasser eingelassen ist, weil hier noch Fliesen neu angebracht werden müssen. Dies war leider wetterbedingt nicht möglich, normalerweise werden Fliesenarbeiten bereits Ende März ausgeführt.

 

Der Rathauschef sieht die Zertifizierung des Freibades nicht als Konkurrenz zur Kneipp-Anlage am Henselbühl, sondern durchaus auch Synergieeffekte. Bewusst wurde deshalb auch kein Wassertretbecken im Freibad gebaut. Pitterlein bezeichnet die bestehende gemeindliche Kneippanlage, welche bereits vor 41 Jahren errichtet wurde, als eine der schönsten in ganz Nordbayern. Zu verdanken ist dies dem örtlichen Kneippverein, der mit seinen Mitteln auf dem Gelände neben Arm- und Tretbecken schon vor längerer Zeit einen Barfußlaufweg angelegt hatte. Auch drei fest installierte Holzliegebänke zum Ruhen finden sich dort. Die Pflege der Grünanlage und des Tretbeckens obliegt jedoch der Gemeinde. Maria Weber, die Vorsitzende des örtlichen Kneippvereins hätte sich gewünscht, bei den Projekten im Freibad ihre Erfahrungen mit einbringen zu können – dies war für die seit November laufenden Detailplanung jedoch kaum möglich, da runde Tische oder Gesprächsrunden pandemiebedingt nicht zulässig waren. So war es unumgänglich, dass einige Details erst im Nachhinein aus der örtlichen Lokalzeitung über die abgeschlossenen Aktivitäten des Freibad-Fördervereins und hinsichtlich der Verleihung des Kneippsiegels zu erfahren waren.

 

Unter der Vielzahl von Gästen fanden sich neben Abordnungen des Freibadfördervereins, welcher federführend unter Jürgen Glassauer die Kneippauszeichnung begleitete, auch Mitglieder der Wasserwacht, der Elterngemeinschaft sowie einige Gemeinderäte des Marktes genauso wie die Geschäftsführung der Firma Bädercoach. Auch Christian Stellmach vom Schnaittacher Bauamt, in dessen Verantwortung der laufende Badebetrieb liegt, sowie die unter den Badegästen sehr beliebte Betriebsleiterin Melanie Weißmann, waren anwesend, als Thomas Hilzensauer vom Kneipp-Bund die Urkunde zum Premiumsiegel an den Bürgermeister mit einer Art Staffellauf durch die Hände aller Beteiligten übergab. Ganz kostenlos bekommt der Markt aber diese Auszeichnung jedoch nicht, diese ist an eine Mitgliedschaft gekoppelt und belastet die Gemeindekasse mit 500 €/Jahr.

 

Sämtliche Planungen zum Erreichen des Kneipp-Siegels verliefen in der Lockdownzeit. Hilzensauer gab einen kurzen Einblick in das Kneipp’sche Naturheilverfahren, welches auf den fünf Elementen Wasser, Bewegung, Heilpflanzen, Ernährung und Lebensordnung basiert. 

Im Dezember 2015 wurde das „Kneippen als traditionelles Wissen und Praxis nach der Lehre Sebastian Kneipps“ von der Deutschen UNESCO Kommission in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

 

Mitglieder des Schnaittacher Kneipp-Vereins erhalten auf den Eintrittspreis bei Vorlage ihres Vereins-Ausweises eine Ermäßigung von 25 Prozent.

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